CASABLANCA ART SCHOOL. EINE POSTKOLONIALE AVANTGARDE 1962–1987

12. JULI – 13. OKTOBER 2024

Nur wenige Jahre nach der Unabhängigkeit Marokkos 1956 entwickelt sich in Casablanca ein pulsierendes Zentrum kultureller Erneuerung. Die Hauptvertreter dieser innovativen Schule Farid Belkahia (1934–2014), Mohammed Chabâa (1935–2013), Bert Flint (1931–2022), Toni Maraini (*1941) und Mohamed Melehi (1936–2020) werden zusammen mit Studierenden, Lehrenden und assoziierten Künstler*innen schnell zu einem zentralen Motor für die Entwicklung einer postkolonialen modernen Kunst in der Region. Ihr Anliegen ist die Öffnung zur lokalen Geschichte und zur neuen sozialen Wirklichkeit.

Mohamed Ataallah, Composition, Tanger, ca. 1965, Acrylfarbe auf Leinwand, 127 x 94 cm, ©Estate Atala. Courtesy Privatsammlung, Marrakesh

Die Schirn präsentiert das einzigartige und einflussreiche Wirken der Casablanca Art School in einer ersten großen, längst überfälligen Ausstellung

Unter anderem im Dialog mit den Ideen des Bauhaus-Manifests wird das Verhältnis zwischen Kunst, Handwerk, Design und Architektur im lokalen Kontext neu bestimmt, indem künstlerische Einflüsse aus westlichen Metropolen mit Elementen des während der Kolonialzeit verdrängten traditionellen Erbes kombiniert werden. Die Schirn präsentiert rund 100 Werke, darunter großformatige, buntfarbige, abstrakte (Wand-)Gemälde, grafische Experimente und Gebrauchsgegenstände, sowie umfangreiches dokumentarisches Material. Sichtbar wird eine spezifisch marokkanische Kunstszene, die sich transnational verortet.

Eine Ausstellung organisiert von der Schirn Kunsthalle Frankfurt, Tate St Ives und der Sharjah Art Foundation

Mohammed Chabâa, Ohne Titel, 1977, Acrylfarbe auf Leinwand, 75 x 95 cm, © Mohammed Chabâa estate. Tate: Erworben von Nadia Chabâa mit Mitteln des Nicholas Themans Trust und des Middle East North Africa Acquisitions Committee 2022, Bild © Fouad Mazouz

Presseinformation zur Ausstellung „Casablanca Art School. Eine Postkoloniale Avantgarde 1962–1987“

30.04.2024 | Vom 12. Juli bis zum 13. Oktober 2024 präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt das einzigartige und einflussreiche Wirken der Casablanca Art School in einer ersten großen, längst überfälligen Ausstellung.

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Farid Belkahia, Cuba Si, 1961, Ölfarbe auf Papier auf Sperrholz, 62,6 x 44,6 cm, © Foundation Farid Belkahia. Tate: Erworben mit Mitteln des Middle East North Africa Acquisitions Committee 2016 / VG-Bild-Kunst, Bonn 2024

Mohamed Ataallah, Composition, Tanger, ca. 1965, Acrylfarbe auf Leinwand, 127 x 94 cm, ©Estate Atala. Courtesy Privatsammlung, Marrakesh

Mustapha Hafid, I belong to you, 1975, Mischtechnik auf Leinwand, 68,5 x 80 cm, © Sammlung des Künstlers

Mohammed Chabâa, Ohne Titel, 1977, Acrylfarbe auf Leinwand, 75 x 95 cm, © Mohammed Chabâa estate. Tate: Erworben von Nadia Chabâa mit Mitteln des Nicholas Themans Trust und des Middle East North Africa Acquisitions Committee 2022, Bild © Fouad Mazouz

Mohamed Melehi, Ohne Titel, 1983, Zellulosefarbe auf Holz, 150 x 200 cm, © Mohamed Melehi Estate / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Chaïbia Tallal, Cérémonie de Mariage (Hochzeitszeremonie), 1983, Öl auf Leinwand, 180 x 180 cm, © Der Nachlass des Künstlers. Courtesy Privatsammlung, Marrakesh

Malika Agueznay, Ohne Titel, 1986, Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 87 cm, © The artist. Courtesy Privatsammlung, Marrakesh

Blick auf die jährliche Student*innenenausstellung im Park der Arabischen Liga, Juni 1968. Foto: Alle Rechte vorbehalten, © Mohammed Chabâa archives/estate